176 Jahre zur Bundesverfassung 176 Jahre zur Bundesverfassung 176 Jahre zur Bundesverfassung 176 Jahre zur Bundesverfassung 176 Jahre zur Bundesverfassung 176 Jahre zur Bundesverfassung 176 Jahre zur Bundesverfassung 176 Jahre zur Bundesverfassung

Zeittafel

Etappen auf dem Weg zur Schweiz. Diese Auswahl an Daten dient zur Orientierung und wird pro Weg ergänzt und erweitert.

1798

Die Helvetik ist der erste Versuch, anstelle der alten Eidgenossenschaft einen zentralen Nationalstaat mit Volkssouveränität, Grundrechten und Gewaltenteilung aufzubauen.

1803

Die Mediation wurde von Napoleon verordnet. Sie schafft das erste föderalistische Staatsgebilde, das den Kantonen viel Selbständigkeit lässt.

1815

Der Bundesvertrag ist wie vor 1798 ein Staatenbund mit 22 eigenständigen Kantonen. Es gelten wieder die Ständeordnung und das Ancien Régime («Restauration»).

1830/31

In den Kantonen erfolgt der zweite Versuch, die Staatsstrukturen auf einer Verfassung aufzubauen (Regeneration). Zwei politische Konzepte stehen einander gegenüber: Die Liberalen wollen modernisieren, die Konservativen wollen ihre Traditionen bewahren. Ab 1834 kommt das Konfessionelle dazu: Reformierte sind vorwiegend liberal, Katholiken meist konservativ. Zeitgleich führt eine Kartoffelfäule in Europa zu einer Hungersnot, die ganz Europa erfasst.

Die polarisierenden, «wilden» und «hungrigen» 1840er-Jahre:

1841

Der Kanton Aargau hebt die Klöster auf.

1844

Die Jesuiten werden nach Luzern berufen.

1844/45

Zwei Freischarenzüge von Radikal-Liberalen, die sich gegen den katholischen Einfluss auflehnen, bedrängen Luzern. Der zweite Freischarenzug fordert über 120 Tote.

1847

Am 20. Juli verlangt die Tagsatzungsmehrheit die Auflösung des Sonderbundes (Verstoss gegen Bundesvertrag).

Am 3. September beschliesst die Tagsatzung (ohne die Sonderbundskantone), dass die Jesuiten auszuweisen seien.

Am 16. Oktober mobilisiert der Sonderbund unter General von Salis Soglio seine Militäreinheiten.

Am 25. Oktober vereidigt die Tagsatzung Dufour als General der eidgenössischen Tagsatzungstruppen.

Vom 3. bis 29. November bekämpfen sich Tagsatzungs- und Sonderbundstruppen. Der Krieg fordert gegen 100 Tote und 500 Verwundete.

3. November
Sonderbund greift im Tessin an.

4. November
Tagsatzung will Sonderbund gewaltsam auflösen.

5. November
General Dufour erlässt Grundsätze an Tagsatzungstruppen.

10. November
Sonderbundsgeneral Salis Soglio scheitert im Freiamt.

14. November
Der Sonderbundskanton Freiburg kapituliert.

21. November
Zug kapituliert vorsorglich.

22. November
Dufour lässt Luzern aus fünf Richtungen angreifen.

23. November
Entscheidende Gefechte bei Honau, Gisikon und Meierskappel.

Luzerner Regierung und Kriegsrat des Sonderbunds flüchten über den See nach Uri.

24. November
Stadt Luzern ergibt sich, Dufours Tagsatzungstruppen marschieren ein.

25.-29. November
Unterwalden, Schwyz, Uri und Wallis kapitulieren, der Krieg ist zu Ende.

1848

Im Frühjahr 1848 wird in 51 Tagen eine Bundesverfassung erarbeitet, die am 12. September von einer Mehrheit der Kantone angenommen wird: Der Schweizerische Bundesstaat steht.

Bildnachweise

Abb. zu 1798: Wikipedia, gemeinfrei, Fahne der Helvetischen Republik.

Abb. zu 1841: Schweizerisches Nationalmuseum, LM-72509, Vertreibung der Mönche und Nonnen aus den Klöstern Muri und Hermetschwil 7.1.1841.

Abb. zu 1844/45: Schweizerisches Nationalmuseum, LM-23670, Karikatur, Darstellung des zweiten Freischarenzugs in Luzern 1845, Herrenporträt Friedrich Seiler.

Abb. zu 1847: Schweizerisches Nationalmuseum, LM-144936, Gefecht bei Gisikon am 23. November 1847.

Abb. 2 zu 1847: Schweizerisches Nationalmuseum, LM-144750, Johann Ulrich von Salis Soglio. Rechts: Schweizerisches Nationalmuseum, LM-78616, Guillaume Henri Dufour.

Abb. zu 1848: Burgerbibliothek Bern, Gr.D.63, Bundesverfassung 1848, Lithographie, Studer Caspar Lithograph, gedruckt in Zürich.